Kund:innen wenden sich häufig an uns, weil ihr Hund aus der Sicht des Hundehalters oder der Hundehalterin zu viel bellt. Doch was bedeutet Bellen in der Hundesprache und wie sollten wir als Menschen darauf reagieren?
Hunde bellen auf verschiedene Arten, die jeweils unterschiedliche Bedeutungen haben können.
Hier sind einige der häufigsten Bellarten:
Freudenbellen: Dieses Bellen, auch als positives Stressbellen bekannt, tritt auf, wenn der Hund ausgelassen oder glücklich ist. Es wird gezeigt, wenn der Hund seine Besitzer:in oder andere ihm vertraute Personen und Artgenossen sieht. Alles, was Freude bereitet, wird ebenfalls kommentiert. Man erkennt es an der hohen Tonlage und der schnellen Frequenz, manchmal begleitet von Winseln oder fast hysterischem Klang. Dazu kommen hohe Bewegungsintensität, Auf- und Abspringen oder Drehungen um die eigene Achse.
Angstbellen: Dieses Bellen tritt auf, wenn der Hund sich unsicher fühlt oder Angst zeigt. Es klingt ähnlich wie das Freudenbellen, kann aber bis zu hysterischem Bellen ansteigen.
Frustrationsbellen: Auch als Langzeitbellen bekannt, geschieht dies, wenn sich der Hund einsam fühlt. Es äußert sich in einem monotonen "wau – wau – wau – wau," oft begleitet von Heulen. Der Hund wirkt verzweifelt oder in einem traumähnlichen Zustand.
Warnbellen: Hier bemerkt der Hund etwas Verdächtiges, was zu einem tiefen, kurzen und angsteinflößenden Bellen führt. Dies dient als Warnung vor einem möglichen Aggressor.
Verteidigungsbellen: Sehr laut und durchdringend, zeigt der Hund damit, dass er sich, sein Territorium oder eine Ressource verteidigen möchte.
Erlerntes Bellen: Dieses Bellen hat der Hund durch den Menschen gelernt, sei es bewusst oder unbewusst. Es soll die Aufmerksamkeit des Besitzers auf den Hund lenken, wenn dieser herausgefunden hat, dass es funktioniert, oder wenn der Mensch es ihm auf Signal beigebracht hat.
Jede Form des Bellens kann je nach Kontext und Situation unterschiedlich klingen. Beobachte deinen Hund genau, um besser zu verstehen, was er dir mitteilen möchte.
Falls du das Bellen als störend empfindest oder bemerkst, dass der Hund gestresst ist, kontaktiere einen Experten oder eine Expertin, um die passende Trainingsstrategie für deinen Hund zu finden. Oft geschieht die Verbesserung schneller, als du denkst und das unerwünschte Bellen kann verschwinden, wenn du selbst bestimmte Verhaltensweisen änderst.
Bilder von pixabay
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